Bedeutet das Ende des GESETZES, das Ende der Blutenhaltung?
Weil wir aber wissen, dass ein Mensch nicht dadurch gerecht wird, dass er tut, was im GESETZ geschrieben steht, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir aus dem Glauben an Christus gerecht würden und nicht dadurch, dass wir tun, was im GESETZ geschrieben steht; denn durch das Tun dessen, was im GESETZ geschrieben steht, wird kein Mensch gerecht werden. (Galater 2: 16 ZB)
WAS IST DAS GESETZ?
DAS „GESETZ“ = „GESETZESBUND“ DEN JHWH MIT DEN ISRAELITEN SCHLOSS, AUCH BEKANNT ALS „MOSAISCHE GESETZ“.
UM DIE FRAGE ZU KLÄREN, WARUM DAS GEBOT DER BLUTENHALTUNG NICHT MIT DEM ENDE DES GESETZES AUFGEHOBEN WURDE, WERDEN WIR VIER VERSCHIEDENE BÜNDNISSE DER BIBEL BETRACHTEN:
(1.) DER BUND MIT NOAH:
JHWH schloss mit Noah einen Bund (1Mo 6: 17 - 21; 2 Pe 3: 6), um Mensch und Tier während der Flut zu bewahren. Noah und seine Familie bauten die Arche gemäß Gottes Anweisungen, und nach der Flut konnten Mensch und Tier sich wieder auf der Erde vermehren. Der Bund wurde erfüllt (1Mo 8: 15 - 17).
(2.) ABRAHAMISCHER BUND:
Der Bund mit Abraham (Gal 3: 17) trat in Kraft, als er den Euphrat überquerte, und wurde später durch weitere Verheißungen erweitert. Diese Verheißungen wurden an seine Nachkommen weitergegeben, darunter Isaak und Jakob. Der wahre "Same" des Bundes ist Christus, und alle, die mit ihm in Gemeinschaft sind (Gal 3: 16, 28, 29). Der Bund beinhaltet Verheißungen, wie den Besitz des verheißenen Landes und Segen für alle Familien der Erde (1Mo). Der abrahamische Bund ist "auf unabsehbare Zeit" und erfordert keine Bedingungen für seine Erfüllung (Gal 3: 18). Im Gegensatz dazu war der GESETZESBUND zweiseitig und wurde zwischen JHWH und Israel geschlossen, mit Moses als Mittler (2Mo 24: 3 - 8), ohne den abrahamischen Bund ungültig zu machen (Gal 3: 17, 19).
(3.) DER GESETZESBUND = das GESETZ, = das MOSAISCHE GESETZ:
Der GESETZESBUND wurde zwischen JHWH und Israel geschlossen (2Mo 19:1). Es war ein nationaler Bund, der jeden Israeliten durch Geburt betraf und schriftlich niedergelegt war. Moses, als Mittler, setzte das Gesetz am Berg Sinai durch Tieropfer in Kraft (Gal 3: 19; Heb 2: 2; 9: 16 - 20). Die Bedingungen des Bundes beinhalteten Segen für Gehorsam und Fluch für Ungehorsam (2 Mo 19: 5, 6; 5 Mo 28: 1 - 68). Sein Zweck war, Übertretungen aufzuzeigen, Juden zu Christus zu führen und als Schatten künftiger Dinge zu dienen (Gal 3:1 9; Heb 10: 1; Kol 2: 17). Der GESETZESBUND wurde dem Bund mit Abraham hinzugefügt und organisierte den natürlichen Samen Abrahams zu einer Nation (Gal 3:17-19). Nichtisraeliten konnten Proselyten werden und von den Vorteilen des GESETZES profitieren (2 Mo 12: 48, 49). Der GESETZESBUND wurde in gewissem Sinn "veraltet", als Gott durch den Propheten Jeremia ankündigte, dass ein neuer Bund kommen würde (Jer 31: 31 - 34; Heb 8: 13). Im Jahr 33 u. Z. wurde der GESETZESBUND aufgrund von Christi Tod am Pfahl aufgehoben (Kol 2: 14) und durch den neuen Bund ersetzt (Heb 7: 12; 9: 15; Apg 2: 1 - 4).
(4.) DER NEUE BUND:
JHWH kündigte durch den Propheten Jeremia einen neuen Bund an, der anders als der GESETZESBUND sein sollte (Jer 31: 31 - 34). Jesus Christus kündigte diesen neuen Bund während des Abendmahls an und machte ihn durch sein Opfer am Pfahl gültig (Luk 22: 20, Kol 2: 14). Der neue Bund umfasst JHWH und das "Israel Gottes", die Geistgezeugten in Gemeinschaft mit Christus (Heb 8: 10, Gal 6: 15, 16). Dieser Bund wurde durch das vergossene Blut Jesu wirksam, und Jesus ist der Mittler des neuen Bundes (Heb 8: 6, 9: 15). Die Berufenen werden zu einer "königlichen Priesterschaft", dienen als "Diener eines neuen Bundes" und folgen den Fußstapfen Christi bis zum Tod (1 Pe 2: 9, 2 Ko 3: 6, Php 2: 17). Der Zweck des Bundes ist es, ein Volk für Jehovas Namen herauszunehmen und die "Braut" Christi zu bilden, die mit ihm im Königreich regiert (Apg 15:14, Off 21: 9). Der Bund bleibt in Kraft, bis alle Mitglieder des "Israels Gottes" zu unvergänglichem Leben im Himmel auferweckt werden, und kann als "ewiger Bund" bezeichnet werden (Heb 13: 20).
BLUTENHALTUNG – EIN UNIVERSELLES GEBOT
KEIN SPEZIELL JÜDISCHES GEBOT, SONDERN UNIVERSAL:
Das Verbot des Blutkonsums ist kein Gebot, das ausschließlich für die Juden gilt, wie von einigen Christen angenommen. Schon Jahrhunderte vor der Zeit der Israeliten erließ Gott das Verbot für Noah und seine Nachkommen, Blut zu konsumieren (1. Mose 9: 4). Diese Anweisung ist Teil des Bundes, den Gott mit der gesamten Menschheit geschlossen hat (1. Mose 8: 21, 22; 1. Mose 9: 11 - 17). Sie beschränkt sich also nicht auf das Volk Israel.
Ihr dürft von jetzt an Fleisch essen, nicht nur Pflanzenkost; alle Tiere gebe ich euch als Nahrung. NUR FLEISCH MIT SEINER SEELE (nephesh), SEINEM BLUT, SOLLT IHR NICHT ESSEN! (1. Mose 9: 3, 4 GNB & EB)
FÜR CHRISTEN NOCH GÜLTIG?
Einige Gebote in der Bibel wurden speziell an die jüdische Gemeinschaft gerichtet, wie zum Beispiel die Beschneidung männlicher Nachkommen. Im Gegensatz dazu stellt das Verbot des Blutkonsums ein Prinzip dar, das für alle Menschen gleichermaßen gilt. Dies wird erneut in Apostelgeschichte 15 auf dem Konzil der frühen Christengemeinde betont. Auch diejenigen, die den Christen beitreten und keine jüdische Abstammung haben, werden dazu aufgefordert, auf den Konsum von Blut zu verzichten (Apostelgeschichte 15:19, 20). Daher bleibt die Einhaltung dieses Verbots auch für moderne Christen von Bedeutung.
MEDIZINISCHE BLUTENHALTUNG? BLUT - EINES DER ÄLTESTEN ARZNEIMITTEL:
Die Verwendung von Blut als eines der ältesten Arzneimittel rückt Hartmut Bettin vom Marburger Institut für Pharmaziegeschichte ins Blickfeld. Obwohl selten thematisiert, sei Blut über Jahrtausende ein bedeutendes Medikament gewesen. Vor allem im Mittelalter sei Menschen- oder Tierblut zu allen möglichen Heilzwecken verabreicht worden. "Die ungebrochene Präsenz des Blutes im Arzneischatz verschiedener Kulturen" sei kaum mit empirischer Heilerfahrung zu erklären, sondern müsse im Kontext mit Kult und Mythologie, Magie und Dämonologie betrachtet werden, findet Bettin. Von himmlischen und irdischen Kräfte im Blut versprach man sich demnach eine ganzheitliche Behandlung an Leib und Seele. (Quelle: Der Standard 2003)
Es ist bekannt, dass zur Zeit der Israeliten Blut bereits von den Ägyptern als Heilmittel verwendet wurde. Es ist schwer vorstellbar, dass ein Jude aufgrund einer Erkrankung zwar kein Blut getrunken hätte, aber möglicherweise in Blut gebadet haben könnte, geschweige denn Intravenös zuführen hätte lassen. Blut in Notsituationen zu konsumieren ist laut 1. Samuel 14: 32, 33 nicht geschattet.
DAS GESETZ DER LIEBE:
CHRISTEN SOLLTEN STETS DAS GESETZ DER LIEBE BEACHTEN UND SICH ANDEREN GEGENÜBER NICHT RÜCKSICHTSLOS VERHALTEN, SELBST WENN SIE NICHT MEHR AN DAS MOSAISCHE GESETZ GEBUNDEN SIND:
Ihr seid berufen, liebe Freunde, in Freiheit zu leben – nicht in der Freiheit, euren sündigen Neigungen nachzugeben, sondern in der Freiheit, einander in Liebe zu dienen. Denn das ganze GESETZ lässt sich in dem einen Wort zusammenfassen: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.« (Galater 5: 14 NLB)
DAS GESETZ DER LIEBE TRITT AN DIE STELLE VON GEBOTEN DES DEKALOGS:
Bleibt niemandem etwas schuldig, ausser dass ihr einander liebt. Denn wer den andern liebt, hat das GESETZ erfüllt. Das Gebot nämlich: Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren, und was es sonst noch an Geboten gibt, wird in dem einen Wort zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe fügt dem Nächsten nichts Böses zu. Des GESETZES Erfüllung also ist die Liebe. (Römer 13: 8 - 10 ZB)
WER SICH NICHT AN DAS GEBOT DER LIEBE HÄLT, HAT KEINE ANTEIL AM REICH GOTTES:
Habt ihr denn nicht begriffen, dass die, die sich der Ungerechtigkeit hingeben, keinen Anteil an Gottes Reich bekommen werden? Betrügt euch nicht selbst! Weder die, die sich sexuellem Fehlverhalten hingeben noch die Verehrer falscher Götter, weder Ehebrecher noch die, die sich passiv oder aktiv homosexuell betätigen, weder Diebe noch Geldgierige und auch nicht Trinker, Lästerer oder Räuber werden Erben der neuen Wirklichkeit Gottes werden. (1. Korinther 6: 9, 10 DBU & ZB)
JESUS ERWÄHNTE KEINES DER ZEHN GEBOTE, ALS ER NACH DEM WICHTIGSTEN GEBOT GEFRAGT WURDE. DAS VORHERRSCHENDE GEBOT BESTEHT DARIN, GOTT MIT ALL UNSERER HINGABE UND UNSEREM EINSATZ ZU LIEBEN:
Jesus sagte: »Das wichtigste Gebot ist dieses: ›Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott, der Herr und sonst keiner. Darum liebt ihn von ganzem Herzen und mit ganzem Willen, mit ganzem Verstand und mit aller Kraft.‹ (Markus 12: 29 - 30 GNB)
DIE FÜHRENDE CHRISTENGEMEINDE HIELT FEST, DASS DAS GEBOT DER BLUTENTHALTUNG WEITERHIN GÜLTIGKEIT HAT:
Nachdem JHWH Noah das Gebot bezüglich des Blutes gab und nachdem er Israel das GESETZ gab, veranlasste er die leitende Christengemeinde im 1. Jahrhundert dazu, Folgendes zu schreiben: "Der heilige Geist und wir selbst haben beschlossen, euch keine weiteren Belastungen aufzuerlegen, außer die folgenden notwendigen Anforderungen: sich von Opferfleisch, Blut, erstickten Tieren und Unzucht zu enthalten" (Apostelgeschichte 15:28, 29 NWÜ).
Damals erkannte die leitende Christengemeinde, dass Blut heilig ist und der Missbrauch von Blut genauso verwerflich ist wie Götzendienst und sexuelle Unmoral. WAHRE CHRISTEN HEUTE HALTEN SCH IMMER NICH AN DIESE PRINZIPIEN. Da sie sich in allem auf die Bibel stützen und grundlegende moralische Überlegungen anstellen, treffen sie auch in Bezug auf die Verwendung von Blut Entscheidungen, die JHWH erfreuen.
„Darin besteht die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten“ (1. Johannes 5:3).
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