BLUT - DIE CHRISTEN IM 1. Jahrhundert
Tertullians Apologeticum |
Tertullian (ca. 160—230 u. Z.): „Vor Scham erröten sollte eure Verblendung vor uns Christen, da wir nicht einmal Tierblut unter die zum Genuß erlaubten Speisen rechnen ... Deshalb legt ihr [die heidnischen Römer] ja, wenn ihr Christen auf die Probe stellen wollt, ihnen auch Würste vor, die mit Tierblut gefüllt sind — offenbar in der festen Gewißheit, daß deren Genuß bei ihnen verboten ist —, und wollt sie damit von ihrem Glauben abtrünnig machen. Doch wie soll man es auffassen, daß ihr glaubt, wer eurer eigenen Überzeugung nach vor Tierblut zurückschaudert, werde nach Menschenblut lechzen?“ (Tertullian, Verteidigung des Christentums, 2. Auflage, 1961, herausgegeben von C. Becker, S. 91, 93).
Minucius Felix (3. Jahrhundert u. Z.): „So sehr haben wir Scheu vor Menschenblut, daß wir nicht einmal das Blut eßbarer Tiere unter unseren Speisen kennen“ (Bibliothek der Kirchenväter, Bd. 14, S. 190).
BLUTTRANSFUSIONEN
Schließt das biblische Verbot auch Menschenblut ein?
Ja, das ist der Fall, und die ersten Christen verstanden das auch so. In Apostelgeschichte 15:29 wird geboten, ‘sich von Blut zu enthalten’. Es heißt nicht, man solle sich lediglich von Tierblut enthalten. (Vergleiche 3. Mose 17:10, wo das Essen ‘irgendeiner Art Blut’ verboten wurde.) Tertullian (der die Glaubensansichten der ersten Christen schriftlich verteidigte) erklärte: „Denn das Verbot des Blutes werden wir weit mehr vom Menschenblut verstehen können“ (Bibliothek der Kirchenväter, 2. Auflage, Bd. 24, S. 418).